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News & Aktuelles

12. August 2024
Autor:
Publisher: FH Finanzberatung GmbH

Investment-News 2/2024

Die hoch kapitalisierten Technologiewerte...

Die hoch kapitalisierten Technologiewerte in den USA sind auch im ersten Halbjahr 2024 weiter gut gelaufen und haben damit wieder die Aktienindizes (MSCI World, S&P500) mit nach oben gepusht. Da kann hierzulande nur SAP einigermaßen mithalten. Infineon als deutscher Halbeleiterwert läuft da unter ferner liefen. Anfang Juli kam dann doch eine kleine Korrektur, die aber größtenteils schon wieder ausgemerzt wurde. Auslöser unter anderem war die erste kleine Zinserhöhung der japanischen Notenbank. Zum Verständnis, dort herrscht immer noch ein Nullzinsumfeld. Nun hat die Notenbank dort ihren Leitzins auf 0,25% „erhöht“. Das wiederum führte zur Aufwertung des japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar um knapp 10%. Das sieht man in der Grafik unten am fallenden Dollarkurs.

(Wechselkurs Japanischer Yen zum US-Dollar; Anfang des Jahres bis 15.8.2024)

Solche Veränderungen in Devisenkursen großer Währungen in so kurzer Zeit sind selten und führen dann auch meistens am Kapitalmarkt / Börse zu Verwerfungen. So auch diesmal. Es traf hauptsächlich den japanischen Aktienmarkt und die stark gestiegenen Tech-Werte (Nvidia, AMD, Amazon usw.).

Die sogenannten „Small Caps“ ( das sind Unternehmen eine Stufe unter den ganz großen) tun sich weiter schwer, vor allem in Europa, aber auch weltweit. Denn die Zinssenkungen lassen immer noch auf sich warten. Solche Unternehmen benötigen aber für Kursteigerungen ihrer Aktien oft niedrige Zinsen. Denn für ihre Wachstumspläne verschulden Sie sich am Kapitalmarkt. Je höher der Kreditzins ist, den Sie für ihre Schulden bezahlen müssen, desto weniger Gewinn bleibt am Ende des Jahres übrig. Umgekehrt hilft ein sinkender Marktzins. Nun hat die US-Notenbank signalisiert, daß im September, spätestens im November, der Zinssenkungszyklus beginnen kann, da die Inflation in Richtung ihres Zielwertes von 2% sinkt. Das dürfte dann endlich den Small-Cap-Aktien zu Kurszuwächsen verhelfen.

Auch in Deutschland und Europa ist die Inflationsrate von ihren abnormen Höchstständen nach Corona gesunken. In der BRD liegt sie im Juli bei 2,2%, im Euroraum bei 2,6%. Die EZB hat ja im Juni schon die erste Zinssenkung von 0,25% vorgenommen. Weitere werden ab September folgen.

Die Immobilienkrise in China zieht sich weiter in die Länge und belastet die heimische Wirtschaft und den Konsum. Dadurch kommt auch der chinesische Aktienmarkt nicht in die Gänge, was auch auf die Nachbarbörsen in Asien ausstrahlt. Das größte Potenzial für Wirtschaftswachstum liegt zwar in dieser Region, mit China als Bremsklotz entfaltet sich das aber zur Zeit nicht.
Auch die chinesische Zentralbank greift zum Mittel der Zinssenkung, um die Konjunktur anzukurbeln. Obendrein versucht die kommunistische Regierung mit lockerer Fiskalpolitik Anreize zu setzen. Diese Stabilisierungsmaßnahmen benötigen aber ihre Zeit.

Die Konjunkturerholung der Eurozone verläuft schleppend, in Deutschland ist davon gar nichts zu sehen.

In der Grafik unten sehen Sie den Stimmungsindikator für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland. Werte über 50 signalisieren Wachstum, Werte unter 50 eine schrumpfende Wirtschaft.



Preis und Kalenderbereinigt ist das deutsche Bruttosozialprodukt seit 2022 nicht mehr gewachsen. Dazu schwebt nun noch das Damoklesschwert eines Handelskriegs zwischen Europa und China. Die EU will die Zölle auf E-Autos aus China deutlich erhöhen. China droht mit Vergeltungszöllen in umgekehrter Richtung. Das würde insbesondere die deutschen Autobauer treffen.
Deren Aktienkurse sind seit Sommer 2023 nur noch Richtung Süden unterwegs. Die Automobilbranche ist für die deutsche Wirtschaft eine wichtige Säule, auch für die Arbeitnehmer. Die Wettbewerbs-fähigkeit in diesem Sektor schwindet aber schleichend Jahr für Jahr. Im Bereich Chemie sieht es auch nicht besser aus.

Das weltweite Wachstum des Bruttosozialprodukts steht mit Wachstumsraten von ca. 3,5% pro Jahr für 2024 und 2025 ein bißchen besser da. Auch das Gewinnwachstum der Unternehmen soll weiterhin positiv bleiben. Vor allem in den USA wird das für 2024 auf 8% Plus und für 2025 auf 13% Plus geschätzt.
Großen Anteil in den 2 Jahren wird immer noch die Technologiebranche haben. Ab 2026 werden die hohen Wachstumsraten in diesem Sektor dann abflachen und die hohen Bewertungen einer Belastungsprobe unterzogen werden. D.h. weiterhin sind Investments im internationalen Umfeld außerhalb Europas erste Wahl.

Was auch demnächst zu einer Belastung insgesamt in den USA werden könnte, ist der hohe Schuldenstand des Staates.



Aktueller Stand im Juli 2024 ist 35,1 Billionen US-Dollar. Damit wurde in den letzten Jahren das tolle Wirtschaftswachstum dort „erkauft“. Durch das aktuell hohe Zinsniveau muß die Regierung einen immer höheren Anteil für den Schuldendienst aufbringen. Dieses Jahr muß das amerikanische Finanzministerium 900 Mrd. Dollar an Zinsen ausgeben, das sind 12,7% der Staatseinnahmen. Tendenz steigend.
Noch akzeptiert der Kapitalmarkt die ungehemmte Schuldenorgie der USA, aber wie lange noch?

Der Krieg in der Ukraine wird gerade mit dem Vorrücken nach Russland weiter befeuert. Ebenso der Krieg in Nahost. Bei beiden Konflikten scheint eine Lösung in weiter Ferne. Noch läßt das die Aktienmärkte kalt. Spannend wird auch die Wahl des US-Präsidenten Anfang November, der Wahlkampf ist in vollem Gange, die Entscheidung wird wohl knapp ausfallen.

Zum Schluß ein praktisches Thema, Tagesgeld:

Wieviel Zinsen bekommen Sie für Tagesgeld? Ich betrachte hier nur Angebote für Bestandskunden der Banken und keine „Sonderangebote“ für Neukunden, einen begrenzten Zeitraum von 3 Monaten oder mit Höchstgrenzen. Ebenso nur Banken mit deutscher Einlagensicherung.

Sparkasse Karlsruhe 0,5%;     ING-Diba 1,25%;
Trade Republic 3,75% ( verleiht das Geld an andere Banken weiter ! )
BBBank 1%;     Wie hoch ist der Zins bei ihrer Bank?

(wahllose Beispiele ohne Gewähr)

Was bekommen die Banken aber, wenn Sie ihr Geld am internationalen Geldmarkt anlegen? Bei der EZB gibt es 3,75%, in den USA gibt es 5,25%, bei kurzfristigen Anleihen von bonitätsstarken Unternehmen auch mehr.
Wie kann man davon auch direkt profitieren? Das geht mit sogenannten Geldmarktfonds. Diese stellen ein Sondervermögen dar, wie jeder andere Fonds auch und sind vor Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft geschützt. Da gibt es mehrere zur Auswahl.

z.B. DWS Floating Rate Notes (schwarze Linie):

(Wertentwicklung der letzten 12 Monate 4,7%)

Davon geht noch ein bißchen Honorar für mich ab, aber unter dem Strich bleibt netto für Sie mehr als bei den meisten Tagesgeldangeboten der Banken.

Was ist aus ihrer Sicht besser?

Bei Fragen können Sie jederzeit auf mich zukommen.

 

Hier die Wertentwicklung des 1. Halbjahres 2024 einiger Börsen (ca. Angaben):

DAX: 8,8%                   S&P 500: 14,4%          Eurostoxx 50: 8,2%                 China: 2,0%

MDAX: -7,2%              Nasdaq: 18,1%           Emerging Markets: 11,0%      MSCI World: 10,8%

Gold: 12,7%                US-Dollar: 2,7%          Rohöl (Brent): 10,0%              Bitcoin: 48,4%

 

Es grüßt Sie freundlich                                                                                              im August 2024

Frank Hogenmüller